Nein zur Rente mit 67

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02.02.2007 Die Aktionen und Informationsveranstaltungen zur Rente mit 67 in zahlreichen Betrieben gehen mit 95 Prozent Nein Stimmen zu Ende

Bei ABB Stotz im Pfaffengrund war der Unmut der Kolleginnen und Kollegen so groß, dass sie der Aufforderung die Listen zu unterschreiben, sofort nachkamen. Der Ansturm um zu weiteren Informationen zu kommen und zum unterschreiben war so überwältigend, dass zeitweise der Platz an den Tischen nicht ausreichte.

Mit über 90 Prozent sprachen sich die angesprochenen Beschäftigten gegen das spätere Eintrittsalter um in Rente zu gehen aus. Sinnvoller wäre es, so Kollege Werner Kief, der Betriebsratsvorsitzender bei ABB, so früh wie möglich in Rente zu gehen, und zwar gesund und ohne Abschläge.Genauso gut wäre eine Beschäftigungsbrücke zwischen Jung und Alt, Ältere rechtzeitig raus, um Jüngere schneller in das Erwerbsleben zu bringen, so der Betriebsratsvorsitzende.

Alle Unterschriftenlisten gehen den MdB in Berlin zu, mal sehen, ob "Unsere" Abgeordneten gegen den großen Widerstand und die eindeutige Ablehnung dieses Gesetz trotzdem verabschieden? so Werner Kief.

Widerstand gegen die Regierungspläne gab es in Eberbach bei Cooper und vor allem im Mosbacher Raum.

Bei der Firma Honeywell war die Beteiligung an der Protestversammlung und die Empörung über das geplante spätere Renteneintrittsalter so groß, dass sich fast 95 Prozent der Beschäftigten degegen aussprachen. Roland Schwarz, der Betriebsratsvorsitzende bei Honeywell forderte in seiner Ansprache stattdessen: "sinnvoller wäre es in jedem Fall, die Altersteilzeitregelung bei zu behalten, gerade sie wird bei uns sehr stark genutzt. Vor allem auch deshalb, weil wir einen sehr hohen Anteil von Schwerbehinderten beschäftigen, so Schwarz. Es kann doch nicht wahr sein, dass sich die Alten zu Tode schuften, und die Jungen nicht ins Erwerbsleben rein kommen!?! so der Betriebsratsvorsitzende.

Bei Hüller Hille, bei Gmeinder Lokomotivenbau, bei Gmeinder Maschinen-und Getriebebau ebenso wie bei BAMA in Mosbach, wie bei Maxxonics (MB Quart)in Obrigheim, waren die Beteiligung so hoch, wie die Verärgerung groß. Die Abstimmumngsergebnisse auf Unterschriftenlisten und mit Postkarten gegen die"Rentenreform" mit fast 100 Prozent, waren ein deutliches Ergebnis.

Bei der Firma Fibro in Hassmersheim war nach der Flugblattverteilung die Teilnahme sehr hoch und das Abstimmungsergebnis gegen das Gesetz bei fast 100 Prozent. Davon ging die Kollegin Andrea Loosmann, die Betriebsratsvorsitzende bei Fibro, schon vorher aus, so groß wäre der Ärger unter den Kolleginnen und Kollegen. Auch sie sagte spontan, dieses Vorhaben ist ein Unsinn, die sollten das Altersteilzeitgesetz das 2009 auslaufen soll, verlängern, oder eine ähnliche Regelung als Gesetz beschließen. Weiter bemerkte die Betriebsratsvorsitzende, "wo sollen denn unsere Kinder und Enkel arbeiten, wenn wir immer länger arbeiten müssen, und fügt verärgert hinzu "die sollten besser dafür sorgen, dass alle in die Rentenkasse einzahlen, dann wären wir einige Sorgen los".

Bei den Firmen Stieber in Heidelberg und Leifheit in Zuzenhausen, waren die Beteiligung und die Ergebnisse ähnlich hoch als in den anderen Betrieben.

Bei Dieffenbacher in Eppingen gab es eine fast 100 Prozentige Ablehnung der Rente mit 67.
Die Beschäftigten dort werden in einigen Tagen auf einer Veranstaltung des MdB und IGM Kollegen Josip Juratovic, früher bei Audi, im Hotel "Villa Waldeck" in Eppingen die Unterschriften direkt übergeben.
Dort wollen sie auch in Erfahrung bringen, was es für objektive Gründe gibt, das Renteneintrittsalter um zwei Jahre anzuheben.Dies ist eine massive Rentenkürzung, so der Betriebsratsvorsitzende bei Dieffenbacher, Kollege Gerhard Barth. Er will dem MdB mit auf den Weg geben: "Beschließt besser eine weiterführung der Altersteilzeitregelung, oder etwas ähnliches als Gesetz, macht, dass nach vierzig Jahren Erwerbsarbeit, wer in Rente will, gehen kann, aber ohne Abschläge. Schaut zu, dass die Jungen dauerhaft in Arbeit kommen, beschließt aber auch, dass möglichst alle in die Rentenkasse einzahlen, so Barth weiter. Dann habt ihr was gescheites beschlossen!

Bei TRW und KS Gleitlager in St. Leon Rot ging diese Aktion erstmal zu Ende. Die beiden Betriebsratsvorsitzenden dort, Harald Götzmann, von KS und Robert Eispert von TRW, waren erstaunt über die hohe Beteiligung und darüber, dass über 500 Kolleginnen und Kollegen eine Resolution unterschrieben haben die mit nach Berlin geschickt wird.
Beide waren der Meinung, dass es darauf ankommt, so früh wie möglich und gesund aus der Arbeitswelt auszusteigen und ohne Abschläge, um damit hinterher niemandem auf der Tasche zu liegen, leben kann.
Keiner darf Angst vor Altersarmut haben, wer 40 und mehr Jahre gearbeitet hat. Wer aber bekommt in Zukunft noch so eine Arbeits-und Lebensbiografie zu Stande, wenn die Jungen nicht rein kommen, so die beiden Betriebsratsvorsitzenden?

Wir wissen, dass sich noch zahlreiche Betriebe unserer Verwaltungsstelle an der Aktion in dieser oder jener Weise beteiligt haben, dies aber nicht, oder noch nicht gemeldet haben.
Schickt trotzdem alles nach Berlin an die MdB!

Insgesamt waren es 77 Betriebe auf dem Gebiet unserer Verwaltungsstelle.

Wenn es noch Bilder von Aktionen gibt, oder Besonderheiten einer Aktion teilt sie uns einfach mit. Wir freuen uns darauf und stellen sie ins Netz.

Über unsere Aktion ist in den Medien relativ gut berichtet worden. Zusammen mit unseren Informationsständen und weiteren Aktionen ( vielleicht noch eine zentrale, bundesweite Demonstration wie in einigen Betrieben gefordert?)bis zur 2. und 3. Lesung im Bundestag Ende März, sind wir gut gerüstet für die Tarifrunde.

Die Zustimmung in den Betrieben und bei der Bevölkerung ist bei der Thematik sehr groß. Dieses positive "Ankommen" bei den Menschen, sollten wir auch zur Gewinnung neuer Mitglieder nutzen.

Die Redaktion und die Verwaltungsstelle bedankt sich an der Stelle bei allen Vertrauensleuten, Betriebsrätinnen und Betriebsräten und aktiven HelferInnen.

Als Anhang noch einige Bilder und natürlich der große Berg mit 6.000 Postkarten der Heidelberger Druckmaschinen, die im Karton nach Berlin geschickt werden.

Anhänge:

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Letzte Änderung: 20.03.2013