Unter dem Motto:

"Nein zur Rente mit 67!" gingen seit heute am Morgen mit Schichtbeginn die Protest-und Informationsveranstaltungen der Heidelberger Betriebe der Metall-und Elektroindustrie weiter.

Die Vertrauensleute und Betriebsräte bei der HDM AG im Werk Wiesloch und in Heidelberg verteilten an alle Kolleginnen und Kollegen die aktuellen Flugblätter der IG Metall zur geplanten Rente mit 67.
In allen Betrieben war der Unmut so groß, dass sich fast alle Beschäftigten in die Unterschriftenlisten gegen die Rente mit 67 eingetragen haben. Bei der HDM AG gab es in allen Abteilungen Versammlungen, an denen so gut wie alle Beschäftigten teilnahmen und sich auch fast 100 Prozent gegen den Renteneintritt mit 67 Jahren aussprachen.

Nach Abschluss der Aktionen mit Unterschriftenlisten und Postkarten mit Ende der Nachtschicht am Mittwochmorgen, werden die Ergebnisse an die Mitglieder des Bundestages in Berlin gesandt.

Die Beschäftigten der Firma Haldex fuhren in einem Autocorso zur Firma Schmitthelm im Pfaffengrund. Dort fand eine gemeinsame Kundgebung mit ca. 140 Kolleginnen und Kollegen statt. Mit Transparenten, gemalten Plakaten und mit Trillerpfeifen wurde der geplanten Rente mit 67 eine einstimmige Absage erteilt.
Einstimmig wurde auch eine Forderung aus der Protestkundgebung aufgegriffen, mit der der IG Metall augefordert wird, noch im März vor der Verabschiedung des Gesetzes in Berlin zu demonstrieren.

Die Betriebsratsvorsitzenden von Haldex, Martin Hornung und von Schmitthelm, Thomas Wenzel forderten die Regierung dazu auf, die Gesetzgebung zu stoppen und statt dessen die 2009 auslaufende Altersteilzeitregelung über 2009 hinaus so fortzuführen, oder eine ähnliche Regelung als Gesetz zu beschließen.
Beide wiesen darauf hin, dass die Pläne der Regierung eine weitere Rentenkürzung, in diesem Fall um 7,2 Prozent, wäre.
Noch schlimmer würde sich auswirken, dass sich die "Alten" zu Tode schuften sollten, und den Jungen der Eintritt in das Erwerbsleben noch mehr erschwert werde.
Angesichts von offiziell über 1,2 Millionen arbeitslos Registrierten über 50-Jährigen und 600.000 jungen Menschen unter 25 Jahren ohne Erwerbsarbeit wäre diese unsoziale Erhöhung des Renteneintrittsalters ein Skandal, so die Betriebsratsvorsitzenden.

Kollege Bernd Knauber, Sekretär der IG Metall Heidelberg gab zum Schluss der Kundgebung einen Überblick über die vielfältigen und zahlreichen Veranstaltungen der Betriebe in der Region Heidelberg.

Bei den Firmen Cooper Standart Automotive (Fulton) in Hockenheim, Lincoln in Walldorf, TI-Group Automotive, Honeywell und BAMA in Mosbach, Kraftanlagen KAH in Heidelberg gab es ähnliche Protest-und Informationsversammlungen.

Bei der Firma Umdasch Shop Concept in Neidenstein gingen die Kolleginnen und Kollegen vor das Werkstor zu ihrer Aktion. Auch aus diesen Betrieben gehen die Ergebnisse der Unterschriftenaktion an die Mitglieder des Bundestages in Berlin.

Wenn die in Nachtschichten beschäftigten Kollegen abgestimmt haben, berichten wir am Mittwoch über weitere Betriebe und deren Abstimmungsergebnisse.

Unsere Bilder sind aus den Aktionen vor Ort und zeigen:

Haldex, Schmitthelm und HDM in der Halle und Umdasch vorm Tor