1. Mai in Heidelberg
1. Mai 2023 Heidelberg. "Hoch die internationale Solidarität" tönte es durch die Heidelberger Altstadt, als der Demozug sich langsam dem Marktplatz näherte. Am Tag der Arbeit, der für viele nur ein Feiertag ist, sind international Gewerkschaften auf den Straßen und Plätzen der Städte unterwegs, um auf die aktuellen Themen der Arbeitswelt und vor allem der Beschäftigten und Mitglieder aufmerksam zu machen.
Gegen 11.00 Uhr eröffnet Mirko Geiger, Kreisvorsitzender des DGB Heidelberg und Geschäftsführer der IG Metall Heidelberg die Kundgebung und verliert direkt zu Begin ein paar Worte zur aktuellen Inflation. "es ist sehr
wichtig, dass unsere Löhne und Gehälter die Inflation ausgleichen, sonst werden wir als abhängig Beschäftigte abgehängt.
Als Hauptredner*in kam Maren Diebel-Ebers, stellvertretende Vorsitzende des DGB in Baden-Württemberg, sie sprach unter anderem über die wichtige Bedeutung von Tarifverträgen. Nur jeder zweite ist noch von einem
Tarifvertrag geschützt und knapp 12 % der Baden-Württemberger*innen Arbeit zum Mindestlohn. Diebel-Ebers formuliert einen klaren Auftrag an unsere Landesregierung "wir fordern das im Koalitionsvertrag vereinbarte
Landes-Tariftreuegesetzt", es wird ein wesentlicher Bestandteil, um Tarifbindung in der Fläche zu stärken. Auch dem akuten Fachkräftemangel könne man nur begegnet, indem man die Attraktivität der
Arbeitsbedingungen steigert und das durch gute Tarifverträge. Der DGB verzeichnet aktuell auch einen große Mitgliederzuwachs, das sprich ehr dafür, dass die Menschen etwas an ihren Bedingungen, zu denen sie arbeiten
verändern wollen.
Drei Männer in Warnwesten betraten zusammen mit Kathrin Biro, Geschäftsführerin der Ver.Di Rhein-Neckar auf die Bühne. Alle drei sind Beschäftigte im Kurt Lindemann-Haus und der Klinik Technik GmbH, beides sind Tochterunternehmen des Heidelberg Uniklinikums. Sie wollen Tarifverhandlungen mt dem Arbeitgeber aufnehmen, doch dieser verweigert dies, weshalb sie schon mehrfach gestreikt haben. Die Beschäftigten der Unternehmen bekommen zwischen 8 und 14 % weniger Lohn und sind auch in Sachen Arbeitszeit und Sonderzahlungen schlechter gestellt als die Beschäftigten der Uniklinik. "Wir sagen: eine Uniklinik ein Tarifvertrag. Tarifvertrag jetzt!".
Nach den aufreibenden Reden konnten die Teilnehmer*innen der Kundgebung noch Infostände der Gewerkschaften, Parteien und anderen Organisationen besuchen, etwas Essen und trinken und den frühen Mittag bei gemütlicher Musik ausklingen lassen.
Links:
Pressemeldung zum 1. Mai - des DGB Baden-Württemberg
Aktuelles zur Situation von Ver.Di am Uniklinikum Heidelberg
Letzte Änderung: 15.05.2023