KFZ Handwerk: Tarifergebnis erzielt

IG Metall: Kfz-Tarifrunde

24.04.2023 Tarifergebnis im Kfz-Handwerk - deutlich mehr Geld für Beschäftigte

  • Entgelte steigen ab 1. November 2023 um 5 Prozent, ab 1. Oktober 2024 um weitere 3,6 Prozent
  • Steuerfreie Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 2500 Euro
  • Übernahmeregelung für Ausgelernte

In der zweiten Verhandlung in der Tarifrunde des baden-württembergischen Kfz-Handwerks ist am späten Freitagabend eine Einigung gelungen. Nach einem 12-stündigen Verhandlungsmarathon haben die Tarifvertragsparteien in Leinfelden-Echterdingen einen Pilotabschluss erzielt.

Demnach steigen die Entgelte für die rund 55.000 Beschäftigten ab 1. November 2023 um 5 Prozent, ab 1. Oktober 2024 steigen die Entgelte um weitere 3,6 Prozent. Die Ausbildungsvergütungen erhöhen sich zum 1. Oktober 2023 um 70 Euro, um weitere 50 Euro ab 1. Oktober 2024.

Zudem erhalten die Beschäftigten eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 2500 Euro, die in zwei Schritten ausbezahlt wird. 1500 Euro müssen spätestens im Juli 2023 ausgezahlt werden, weitere 1000 Euro erhalten die Beschäftigten im ersten Quartal 2024. Auszubildende erhalten jeweils die Hälfte der Inflationsausgleichsprämie, 750 Euro im Juli 2023 und 500 Euro im ersten Quartal 2024, Teilzeitbeschäftigte und Minijobber bekommen diese anteilig. Beschäftigte in den unteren Entgeltgruppen profitieren von der Inflationsausgleichsprämie überproportional.

Darüber hinaus konnten sich die Tarifvertragsparteien auf eine Übernahmeregelung für Ausgelernte einigen, die dem Fachkräftemangel entgegenwirken soll. Auch konnte eine Vereinbarung für das Fahrradleasing erzielt werden. Der Entgelt-Tarifvertrag läuft bis zum 31. März 2025.

Ivan Curkovic, Verhandlungsführer der IG Metall Baden-Württemberg: "Endlich bekommen auch die Kolleginnen und Kollegen im Kfz-Handwerk die Lohnerhöhung, die sie längst verdient haben. Die Auftragsbücher sind voll und die Beschäftigten rackern Tag für Tag und geben alles, jetzt werden sie endlich dafür entlohnt. Dass uns eine soziale Komponente und die Übernahme der Azubis gelungen ist, freut mich besonders."

An einer verhandlungsbegleitenden Kundgebung vor dem Verhandlungslokal in Leinfelden-Echterdingen nahmen 1200 Metallerinnen und Metaller teil. Seit Anfang April hatten bundesweit 23.000 Beschäftigte mit Warnstreiks und Aktionen Druck auf die Arbeitgeber ausgeübt. Allein in Baden-Württemberg beteiligten sich fast 7000 Kolleginnen und Kollegen an insgesamt 85 betrieblichen Aktionen.

Letzte Änderung: 24.04.2023