KFZ-Handwerk beschließt Forderung

IG Metall: Kfz-Tarifrunde

09.02.2023 8,5 Prozent mehr Geld - IG Metall Baden-Württemberg beschließt Forderung für Beschäftigte im Kfz-Handwerk

Gerlingen/Stuttgart. Die IG Metall Baden-Württemberg empfiehlt dem IG Metall Vorstand als Forderung für die rund 55.000 Beschäftigten im Kfz-Handwerk 8,5 Prozent mehr Geld, eine soziale Komponente z.B. in Form einer Inflationsausgleichsprämie sowie die Übernahme Ausgebildeter, deren Tarifvertrag im Jahr 2022 ausgelaufen ist. Das hat die zuständige Tarifkommission heute in Gerlingen beschlossen.
Ivan Curkovic, zuständiger Bezirkssekretär der IG Metall Baden-Württemberg: "Die wirtschaftliche Situation im Kfz-Handwerk ist gut, insbesondere die Auslastung der Werkstätten und daran sollen die Kolleginnen und Kollegen teilhaben. Deswegen kämpfen wir für eine ordentliche Entgelterhöhung, denn gute Arbeit muss ordentlich entlohnt werden."
Grundlage der Höhe der Forderung bildet eine Befragung unter 3.800 Beschäftigten aus 48 Kfz-Betrieben in Baden-Württemberg. Laut dieser sind für 89 Prozent die Preissteigerungen für die Lebenshaltungskosten deutlich spürbar, 84 Prozent finden, dass die Belastungen in ihrer Tätigkeit in den letzten Jahren zugenommen haben und 74 Prozent geben an, dass in ihrem Betrieb Fachkräfte fehlen und verloren gehen.
Den demografischen Wandel bekommt auch das Kfz-Handwerk zu spüren. "Viele Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt, weil der Nachwuchs fehlt. Um für die junge Generation attraktiv zu sein, muss das Kfz-Handwerk faire und sichere Jobs anbieten. Dazu gehört auch eine Übernahmegarantie nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung", so Curkovic.
Zuletzt wurden die Entgelte im Kfz-Handwerk zum 1. Februar 2022 um 2,2 Prozent erhöht.
Die Verhandlungen im Kfz-Handwerk beginnen im April 2023. Der aktuelle Entgelt-Tarifvertrag läuft bis zum 31. März, ab dem 1. April sind Warnstreiks in den Betrieben möglich.

Letzte Änderung: 09.02.2023