Kurpfälzer Sozialtage in Heidelberg

Heidelberg 14.11.22. Eine gemeinsame Veranstaltung der IG Metall und des DGB Heidelberg mit den Veranstaltern der 10.² Kurpfälzer Sozialtage fand in Heidelberg statt.
Begrüßt wurden die rund 30 Kolleginnen und Kollegen vom 2. Bevollmächtigten der IG Metall Heidelberg, Heiko Massfeller in den Räumlichkeiten der IG Metall. In seinem Grußwort ging Massfeller auf die derzeit
laufende Tarifauseinandersetzung in der Metall- und Elektroindustrie ein. Hier warten die Beschäftigten nun endlich auf ein verhandlungsfähiges Angebot Seitens der Arbeitgeber.

Kai Burmeister, DGB-Landesvorsitzender Baden-Württemberg sprach zum Thema: Arbeit und Ökologie im Wiederspruch? Oder: Wie lässt sich die Transformation solidarisch bewältigen?
"Die Klimakrise erfordert ein grundsätzliches Nachdenken über Arbeit und Wirtschaft im globalen Maßstab genauso wie im stark industriell geprägten Baden-Württemberg. Als Gewerkschaften setzen wir uns klar
für mehr Klimaschutz ein. Die ökologische Herausforderung kann nur gelöst werden, wenn die soziale Dimension immer mitgedacht wird. Versuchen Arbeit gegen Umwelt auszuspielen erteilen wir eine Absage. Der richtige Weg ist
der Umbau des Wirtschaftsstandorts Baden-Württemberg hin zu klimaneutralen Produktionsverfahren und Produkten. Eine Deindustrialisierung dient hingegen weder der Umwelt noch den Beschäftigten. Von der Politik verlangen wir
einen beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien und die Förderung der Wasserstoffwirtschaft. Unternehmen sind aufgerufen die wirtschaftlichen Potentiale ökologischen Wirtschaftens zu nutzen und an den bestehenden Standorten
entsprechend zu investieren", betonte Burmeister in seinen Ausführungen.

Uwe Terhorst, Referent für Arbeitnehmerseelsorge, dankte dem Landesbezirksvorsitzenden für seinen Vortrag. Terhorst in meinte in seinem Schlusswort, das sich viele Bereiche unseres Lebens in den vergangenen Jahren besonders
rasch verändert hätten. Er stelle fest, dass die Arbeitswelt und die Gesellschaft vor großen digitalen und ökologischen Aufgaben und Herausforderungen stehen.
Als Veranstalter der 10.² Kurpfälzer Sozialtage sind wir davon überzeugt, dass der Wandel gemeinsam mit den Beschäftigten gestaltet werden muss: sozial, ökologisch, demokratisch. Weiter sind wir der Meinung, dass
ein gutes Gelingen von Veränderungsprozessen in der Wirtschaft vor allem durch eine aktive betriebliche Mitbestimmung möglich ist. Arbeitgebervertreter und Beschäftigtenvertreter müssen gemeinsam
Änderungsprozesse anstoßen. Nur durch partnerschaftliches Verhalten werden wir die Herausforderungen der Corona Virus-Pandemie und der Energie Krise überwinden.
Aus unserer Sicht setzt die Überwindung der Pandemie- und Energiekrise Solidarität und solidarisches Handeln voraus. Solidarität und solidarisches Handeln "ist nicht ein Gefühl vagen Mitleids oder oberflächlicher
Rührung wegen der Leiden so vieler Menschen nah oder fern. Im Gegenteil, sie ist die feste und beständige Entschlossenheit, sich für das `Gemeinwohl einzusetzen, das heißt für das Wohl aller und eines jeden, weil
wir für alle verantwortlich sind."
In diesem Jahr feiert die Veranstaltungsreihe der "Kurpfälzer Sozialtage" ein Jubiläum. Zum 10. Mal werden Vorträge und Veranstaltungen in der gesamten Metropolregion Rhein-Neckar zu sozial- und gesellschaftspolitischen
Fragestellungen angeboten.
Alle zwei Jahre veranstalten Ulf Bergemann, Diözesansekretär der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und Uwe Terhorst vom Fachbereich Arbeitnehmerseelsorge in der Metropolregion Rhein-Neckar seit dem Jahr 2000 eine
14-tägige Veranstaltungsreihe, bei der verschiedene Fachreferent*innen aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Kirche zu einem gemeinsamen Diskurs zu aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen eingeladen werden.
Letzte Änderung: 16.11.2022