1200 Metaller*innen im Pfaffengrund

Heidelberg 10.November 2022. Ein Demozug von Metaller*innen der Betriebe TI Automotive GmbH, Lisi Automotive GmbH, BorgWarner, SafeTec, ABB Stotz-Kontakt zog am Vormittag durch die Straßen im Heidelberger Pfaffengrund und
fand sich im Anschluss auf dem Marktplatz zu einer Kundgebung ein. Dort wurden sie von Beschäftigten von Rockwell Collins Deutschland, die mit dem Bus angereist waren empfangen. Insgesamt 1200 Beschäftigte nahmen an der
Kundgebung teil und über alle Schichten hinweg legten mehr als 1500 ihre Arbeit nieder und beteiligten sich an den Warnstreikaufrufen der IG Metall Heidelberg.
Auf der Kundgebung sprachen neben Mirko Geiger dem ersten bevollmächtigen der IG Metall Heidelberg, der Betriebsratsvorsitzende von Rockwell Collins, Artur Müller, die Kollegin Christina van Hülst als Teil der IG Metall
Vertrauenskörperleitung bei ABB STOTZ KONTAKT sowie Michael Filip, der Betriebsratsvorsitzende von TI Automotiv.
Die drei betrieblichen Redner*innen machten deutlich wie die Stimmung unter den Beschäftigten Aussehe "Wir lassen uns nicht an der Nase herumführen!" mahnte Artur Müller unter lauten Zuspruch der Menge. Christina van
Hülst meinte, die wirtschaftliche Lage gerade bei ABB gibt es her, den Beschäftigten ihren gerechten Anteil daran auszuzahlen. Michael Filip griff in seiner Ansprache ein Zitat eines Industriellen auf, der sagte, er habe nur
viel Geld, weil er gute Löhne zahle. Die Teilnehmer*innen der Kundgebung stimmten lautstark zu, ebenso bei der Ausführung Filips, die Gehälter der "Oberen" steigen auch weiter, aber die unseren sind seit 2018 auf dem
gleichen Niveau geblieben. "Wir üben uns jetzt nicht mehr in Zurückhaltung und lassen uns deswegen auch keine Vorwürfe machen!"
Geiger rundete die Kundgebung mit Einblicken in die laufenden Verhandlungen ab. "Die Arbeitgeber haben uns eine tarifpolitische Laienspielgruppe vor die Nase gesetzt, die seines Gleichen sucht", begann er bei seiner Ausführung, dass
es Verantwortungslos sei in einer solche angespannten Lage so zu agieren, wie es die Arbeitgeber tun. Geiger fand deutliche Worte, denn schließlich seien es die Beschäftigten, die dafür Sorge getragen haben, dass rund um
die Uhr produziert wird, die auch in Kurzarbeit geschickt wurden und während Corona-Lockdowns ihre Gesundheit riskiert haben. "Und heute bekommen wir dafür noch einen Arschtritt hinterher, so geht das nicht!" und das zeige man
den Arbeitgeber heute und im Zweifel auch in den nächsten Wochen. Zur wirtschaftlichen Lage erläuterte Geiger "es ist nicht so, dass morgen die Klappe zugeht", im Gegenteil die Auftragslagen sprechen da für sich. Am
Beispiel der Heidelberger Druckmaschinen AG, bei der am Vortag zu einem die Beschäftigten zu einer Kundgebung auf dem Parkplatz standen und zum anderen die Quartalszahlen veröffentlich wurden machte er deutlich "es geht des
Unternehmen wirtschaftlich so gut, wie in den letzten 15 Jahren nicht!"
Die IG Metall habe schon immer mit Augenmaß verhandelt und die Situation nicht überzogen. Sowohl Corona, der Krieg in der Ukraine oder die hohen Materialkosten habe man im Blick, aber die beschäftigten sind mit
Preissteigerung konfrontiert, die es so noch nicht gegeben hat. Nun sind die Arbeitgeber gefordert uns ein großes Stück entgegen zu kommen, sonst spitzen wir die Lage zu.
Letzte Änderung: 10.11.2022