Haldex - überraschende Nachzahlung

IG Metall: Aus den Medien

12.05.2022 Ein Viertel der ehemaligen Beschäftigten hat bisher einen neuen Arbeitsplatz. Auszahlung restlicher Transfergesellschafts-Gelder an die Belegschaft erreicht.

Ende 2021 ist für die letzten der 79 ehemaligen Haldex-Beschäftigten der Verbleib in der anschließenden Transfergesellschaft Weitblick Personalpartner GmbH abgelaufen. Zuvor waren im März 2020 ein Interessenausgleich und Sozialplan abgeschlossen worden, nachdem Haldex im Herbst 2019 die Schließung des Betriebs in Heidelberg-Wieblingen verkündet hatte. 2020 gingen die Beschäftigten in die maximal ein Jahr laufende Qualifizierungsgesellschaft. Bei Haldex verblieben acht Angestellte in ihren heutigen Büroräumen auf dem früheren Furukawa-Gelände im Stadtteil Rohrbach.

Betriebsschließung und Transfergesellschaft waren mitten in die Corona-Pandemie und die daraus resultierende wirtschaftliche Krise gefallen. Auf Grund der prekären Situation konnten sich nur rund 40 Prozent der ehemaligen Beschäftigten an entsprechenden Qualifizierungsmaßnahmen beteiligt. Knapp zwei Drittel der Qualifizierungs-Gelder, die Haldex neben Abfindungen laut Sozialplan zur Verfügung stellen musste, konnten dadurch nicht in Anspruch genommen werden. Auch wurden nur ein Teil der Verwaltungskosten für die Transfergesellschaft verbraucht.

Im Sozialplan ist festgelegt, dass "nicht verbrauchte Entgelte nicht an Haldex zurückgehen" und der zuständige Beirat der Transfergesellschaft aus Arbeitgeber, Betriebsrat und IG Metall über die Verwendung verbleibender Restmittel entscheidet. Auf Antrag des ehemaligen Betriebsratsvorsitzenden und der IG Metall fand dazu in der letzten Aprilwoche eine Beiratssitzung statt. Es wurde beschlossen, die Gelder zu gleichen Teilen allen ehemaligen Beschäftigten in der Transfergesellschaft zukommen zu lassen.

Alle 79 Betroffenen erhielten von Weitblick Anfang des Monats schriftlich mitgeteilt, dass sie über die damaligen Abfindungen hinaus im Juni diesen Jahres noch eine einmalige Nachzahlung von über 3.000 Euro brutto erhalten werden. Gebrauchen können die ehemaligen Haldex-Beschäftigten dies dringend, denn nicht alle Betroffenen konnten bisher in eine neue Beschäftigung vermittelt werden.

Damit ist die Firma Haldex in Heidelberg Geschichte. Trotz der jetzt im Nachgang der Transfergesellschaft noch erfreulichen Zahlung an die ehemaligen Beschäftigten sind diese Arbeitsplätze für die Menschen in Heidelberg und Umgebung für immer verloren.

Letzte Änderung: 12.05.2022