SAP hat nicht geliefert

IG Metall @ SAP

28.01.2022 In der aktuellen Gehaltrunde bei SAP kündigte das Unternehmen ein geplantes Gehaltsbudget von 2,7 % an. Der IG Metall Liste "Pro Mitbestimmung" reicht das bei weitem nicht aus.

IG Metall Liste Pro Mitbestimmung erwartet eine Korrektur!

Im letzten Jahr hatte SAP ein sehr überschaubares Budget in Höhe von 1,2 Prozent für Gehaltserhöhungen im Vorstand beschlossen. Die Jahre zuvor lag das Budget bei drei Prozent. Die Beschäftigten hatten dieses Jahr neben einer angemessenen Gehaltserhöhung auch einen Ausgleich für letztes Jahr erwartet. SAP kündigt ein Gehaltsbudget in Höhe von 2,7 Prozent an und bleibt weit hinter den Erwartungen der SAP Belegschaft zurück.

Eberhard Schick, Liste Pro Mitbestimmung, meint: "2,7 % und das noch nicht mal sicher, ist sehr ernüchternd. Für jüngere Leute wird etwas mehr Geld 6,7 % in die Hand genommen. Offenbar hat man bei SAP mitbekommen, dass anderswo für die jungen Talente 10 - 15 Tausend Euro mehr bezahlt werden. SAP orientiert sich an der Fluktuation und nicht an der Leistungsfähigkeit der Firma. Offenbar sollen hier Alte gegen Junge ausgespielt werden."

Bei SAP werden die Gehaltserhöhungen einseitig vom Unternehmen bestimmt. Ein sozialpartnerschaftlicher Aushandlungsprozess mit Gewerkschaften sieht SAP bisher nicht vor. Dieses Budget wird ungleichmäßig auf die Beschäftigten verteilt und steht mit den üblichen Parametern für Entgelterhöhungen im gewerkschaftlichen Kontext nicht in Verbindung. Die üblichen Komponenten für Entgelterhöhungen sind u.a. die Inflationsrate, das Wirtschaftswachstum und der jeweilige Unternehmenserfolg.
Judith Schützendorf, Liste Pro Mitbestimmung, sagt: "Unser aller Erfolg bei SAP basiert auf Kooperation. Das hat SAP scheinbar nicht verstanden. Wenn sie die Gehaltserhöhungen wieder stärker willkürlich nach Nasenfaktor verteilen, werden viele Kolleg:innen wieder deutlich leer ausgehen. Der Faktor Gerechtigkeit gelingt eben nur mit Gewerkschaften."

Die gegenwärtige wirtschaftliche Situation der SAP hätte eine kräftige Erhöhung der jeweiligen Gehälter zugelassen. Die Gehaltsrunde bei SAP hätte aus gewerkschaftlicher Sicht ausfolgenden Komponenten bestehen müssen: Inflationsrate, Wirtschaftswachstum und Unternehmenserfolg.

Der Unternehmenserfolg könnte mit den jeweiligen gültigen Betriebsvereinbarungen umgesetzt werden. Für uns als IG Metall ergibt sich hieraus, dass sich die jeweiligen Gehälter (also für jeden einzelnen Beschäftigten) um mindestens 4,5 Prozent erhöhen müssen plus der betrieblichen Komponente (Unternehmenserfolg).

Sigrid Wortmann, Kandidatin zur Betriebsratswahl von der Liste Pro Mitbestimmung, meint: "Zusammen mit der Flatrate von 1,2% vom letzten Jahr bedeutet die aktuelle Erhöhung von 2,7% (wenn man sie denn bekommt) eine Gesamterhöhung von 3,93% für 2021 und 2022. Für ein Unternehmen wie SAP ist es beschämend, dass weder Inflation noch Produktivitätszuwachs ausgeglichen werden. In einigen Teilen Deutschlands liegen die Steigerungen für Miete etc. teilweise weit über dem nationalen Durchschnitt".

Für Rückfragen stehen Ihnen Eberhard Schick, SAP-Betriebsratsmitglied unter 0160-889 60 83 und Türker Baloglu, IG Metall-Gewerkschaftssekretär unter 0171-978 37 94 zur Verfügung.

Letzte Änderung: 28.01.2022