Bekenntnis "der Großen" zu Mitbestimmung

IG Metall: Pressemitteilung

23.09.2021 Kurz vor der Bundestagswahl und den nächsten Betriebsratswahlen setzen ABB, Heidelberger Druckmaschinen und SAP, einige der größten Arbeitgeber der Rheinneckarregion, ein klares Zeichen.

Sie appellieren an die Beschäftigten ihr Recht wahrzunehmen und wählen zu gehen und sprechen sich deutlich für die betriebliche Mitbestimmung aus.

Am Dienstagabend lädt der DGB Kreis Heidelberg Rhein-Neckar einige Vertreter der großen Unternehmen der Region zu einem gemeinsamen Pressegespräch ein. Mirko Geiger, DGB Kreisvorsitzender, und Maren Diebel-Ebers, designierte stellvertretenden Landesvorsitzende des DGB Baden-Württemberg, eröffneten das Gespräch. Sie betonen wie wichtig es in der aktuellen Zeit ist, die Belegschaften und auch die Gesellschaft zusammenzuhalten.

"Demokratie beginnt in der Arbeitswelt. Daher sollten antidemokratische, populistische oder gar rassistische Kräfte bei Wahlen keinen Zuspruch finden." so Diebel-Ebers. Alle Beteiligten unterstreichen diese Aussage und werben dafür von unserem demokratischen Recht gebraucht zu machen und am Sonntag wählen zu gehen. Auf der Prioritätenliste der Unternehmensvertreter für die neugewählte Regierung, standen unter anderem eine Entschlackung der Gesetze, die Beschleunigung der Digitalisierung, eine faire Klimapolitik aber auch die Herausforderungen des demographischen Wandels.
"Auch zur kommenden Betriebsratswahl ist eine hohe Wahlbeteiligung der Beschäftigten ein klares Bekenntnis zu unserer Demokratie und zur Stärkung der Betriebsrät*innen in den Unternehmen" führt Geiger aus. Cawa Younosi Vice President/Head of HR (SAP SE & SAP Deutschland) & Mitglied der Geschäftsführung SAP Deutschland unterstrich die Aussage und ergänzt, dass es wichtig ist eine hohe Repräsentation der Beschäftigtenstruktur im Betriebsratsgremium zu haben. "Wir brauchen mehr junge Menschen, mehr Frauen, mehr Beschäftigte mit Migrationshintergrund in den Betriebsratsgremien." SAP werde die Betriebsratswahl mit einer Werbeaktion unterstützen und betont, dass es kein "Karrierekiller" ist sich im Betriebsrat zu engagieren, im Gegenteil man baut sich hier große Netzwerke für die Zukunft auf.

SAP hatte vor 15 Jahren noch gar keinen Betriebsrat und haderte lange mit einer vermeintlichen Fremdbestimmung durch Gewerkschaften. Dem trat Younosi entgegen: "Wir haben ein gutes Miteinander gefunden", sagte er: "Es gibt mehr Gemeinsames als Trennendes". Auf Nachfrage von Türker Baloglu, Gewerkschaftssekretär der IG Metall, verneinte er auch die vermeintliche Fremdbestimmung: Man rede inzwischen ganz offen miteinander.

"Auch das Unternehmen ABB Deutschland hat ein hohes Interesse an starken Betriebsräten", bestätigte Alexander Zumkeller (Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor bei ABB Deutschland). Auch für ihn habe die Wahlbeteiligung eine hohe Bedeutung. Nur durch diese Bestätigung seien Betriebsräte in der Lage, Forderungen erheben zu können, um diese dann auch mit Stärke verhandeln und später dann verlässlich in der Umsetzung zu begleiten. Zumkeller und Wassenberg ( Markus A. Wassenberg, Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor der Heidelberger Druckmaschinen AG) betonten das gemeinsame große Potential an Interessen zwischen Unternehmen, Betriebsräten und Gewerkschaften.

In beiden Unternehmen habe die enge Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft gerade in den schwierigsten Phasen der Corona Pandemie zum Erhalt von Zukunftsarbeitsplätzen beigetragen. Für Markus Wassenberg von Heidelberger Druck war der Umbau des Unternehmens mit Personalanpassungen ohne Kündigungen nur aufgrund der guten Zusammenarbeit der Sozialpartner möglich. "Tarifverträge haben eine wichtige Funktion, umso wichtiger ist es, dass auch jungen Unternehmen sich in Tarifverträgen wiederfinden", forderte Wassenberg.

Younosi betonte, dass auch die SAP inzwischen gut mit Gewerkschaften zusammenarbeite und erinnerte an das Treffen des damaligen CEO Bill McDermott mit dem DGB Vorsitzenden Rainer Hoffmann im Jahre 2017.

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Pressemitteilung des DGB

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Letzte Änderung: 23.09.2021