Gemeinsam mit dem DGB, Sozialverbänden und Initiativen hat sich die IG Metall im Rahmen ihrer Rentenkampagne für einen solidarischen Neuaufbau der Alterssicherung engagiert. Trotz beachtlicher Erfolge wie etwa der abschlagsfreien Rente für besonders langjährig Versicherte, der Haltelinie beim Rentenniveau (bis 2025) oder Verbesserungen für Erwerbsgeminderte bleiben die Weichen in der Rentenpolitik falsch gestellt. Nach geltendem Recht wird das Rentenniveau nach 2025 wieder sinken und die Regelaltersgrenzen werden weiter steigen. Weder Betriebsrenten noch die privaten Renten werden die Lücken in der gesetzlichen Rentenversicherung schließen können.

Zugleich mobilisieren wirtschaftsnahe Wissenschaftler und Arbeitgeberlobbyisten für weitere Leistungskürzung und eine Politik der Privatisierung der Alterssicherung. Jüngste Beispiele sind die Vorschläge von BDA-Präsident Rainer Dulger vom 2. August 2021 zum längeren arbeiten oder die Überlegungen des wissenschaftlichen Beirats beim Bundeswirtschaftsministerium vom 7. Juni 2021, das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung zu koppeln und im vorgeblichen Interesse der Generationengerechtigkeit die Rentenausgaben zu minimieren. Und auch die Parteien haben in Teilen eine besorgniserregende Programmatik zur Bundestagswahl in Sachen Alterssicherung vorgelegt - siehe hierzu die sozialpolitischen Bewertungen der Parteiprogramme, insbesondere zu Aktienrente (FDP), Generationenrente (CDU) und Bürgerfonds (Grüne).

Gründe genug für die IG Metall, um sich gegen weitere Erhöhungen der Regelaltersgrenzen und für die Stärkung der gesetzlichen Rente öffentlich sichtbar einzusetzen.