Diese Woche erhalten alle Beschäftigten der Firma Ernst Schmitthelm ihre Kündigung. Damit wird ein weiterer Traditionsbetrieb in Heidelberg nach 75-jährigem Bestehen geschlossen. Am 31.03.2007 schließt die Günther-Gruppe den Standort Schmitthelm-Heidelberg. Damit sind 260 Arbeitsplätze in Heidelberg durch die Günther-Gruppe vernichtet worden.

Die Belegschaft, der Betriebsrat und die IG Metall Heidelberg konnten letztendlich nichts mehr für den Erhalt der Arbeitsplätze tun. In unserem kapitalistischen Wirtschaftssystem entscheidet einzig und allein der Eigner, in diesem Fall die Günther-Gruppe, was mit den Arbeitsplätzen passiert. Trotz guter Auftragslage wurde die Arbeit nach Nove Zamky in die Slowakei verlagert.

Der Kampf der Belegschaft um die Atrbeitsplätze wurde über Jahre geführt. Unter anderem mit einer Demonstration durch Heidelberg und mit mehreren Arbeitsniederlegungen. Auch ein Sanierungstarifvertrag der IGM und IGM-Sekretär Bernd Knauber konnte die Verlagerung nicht aufhalten. Selbst der Sozialplan musste von der Belegschaft erstreikt werden.

Besonders ärgerlich ist, dass ein Konzern für die willkürliche Vernichtung von Arbeitsplätzen auch noch steuerlich belohnt wird. Die Abfindungen hingegen müssen von den dann Arbeitslosen allerdings voll versteuert werden.

Trotz alledem hat es sich gelohnt, um den Standort immer wieder zu kämpfen, so die einhellige Meinung des Betriebsrates, denn sonst wären die Arbeitsplätze schon viel früher aufgegeben worden. Mit den Löhnen in der Slowakei kann letztendlich kein in Deutschland lebender Arbeitnehmer konkurrieren.

Unsere Bilder zeigen die Belegschaft bei einer der Betriebsversammlungen und vor dem Tor beim Streik. In der Linkliste können Sie einzelne Phasen des unermüdlichen Arbeitskampfes nachvollziehen.