Die IG Metall Heidelberg blickt in diesem Jahr auf 125 Jahre Geschichte zurück. Im November 1888 wurde der Fachverein der Metallarbeiter als eine der Vorläuferorganisation in Heidelberg gegründet. Leider liegt uns heute kein Gründungsdokument mehr vor. Ein damaliger Spitzelbericht der Gendarmerie an das Bezirksamt in Heidelberg belegt allerdings die Gründung: "Der Fachverein der Metallarbeiter, besteht seit November 1888, zählt 18 Mitglieder und hat sein Versammlungslokal im Gasthaus zur Karlsburg", so ein Auszug aus der Berichterstattung der damaligen Behörden.

Erst drei Jahre später 1891 hat sich in Frankfurt der Deutsche-Metallarbeiter-Verband, kurz DMV, gegründet, als ein Zusammenschluss zahlreicher örtlicher oder als Berufs- oder Branchenverbände organisierter Arbeitervereine. Der DMV ist die größte Vorläuferorganisation der IG Metall, zu der heute auch die gewerkschaftlichen Vereinigungen der Textil- und der Holzarbeiter und -arbeiterinnen gehören.

Im Rahmen ihrer jährlichen Jubilarfeier beginn die IG Metall Heidelberg ihr 125-jähriges Jubiläum. Die über 250 anwesenden Kolleginnen und Kollegen wurden vom 1. Bevollmächtig-ten Mirko Geiger begrüßt. Geiger verwies auf die lange Tradition der IG Metall in Heidelberg und schlug die Brücke zu den heutigen Aufgaben die von der IG Metall und den Betriebsräten vor Ort bewältigt werden müssten. "Sicherung von Arbeitsplätzen gehören ebenso zu den Aufgaben der Arbeitnehmervertreter, wie der Einsatz für Investitionen und die Einführung neuer Technologien. Bei der IG Metall trifft Tradition auf Moderne", so Geiger.

Der Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg Herr Dr. Würzner würdigte in seinem Grußwort an die IG Metall die Leistungen der organisierten Arbeitnehmerschaft für ihren Einsatz im Hinblick auf unsere demokratische Gesellschaft.

Die Festrede hielt der erste Vorsitzende der IG Metall Berthold Huber.
Zur Gründung führte er aus:"...zu Beginn der Gewerkschaftsbewegung waren es die katastrophalen Lebensbedingungen der Arbeiterinnen und Arbeiter die im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen standen. Als die Industrialisierung mit einem unglaublichen Ausmaß an Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft für Elend und Verzweiflung sorgte. Aber es ging schon damals immer auch um mehr: um politische Rechte und Mitbestimmung, um gleiche Augenhöhe statt Herr-Knecht-Verhältnis, um Demokratie und Freiheitsrechte mündiger Bürger."

In seinen weiteren Ausführungen beschäftigte sich Huber auch mit der aktuellen politischen Situation in Deutschland. Er verwies auf die Beschäftigtenbefragung der IG Metall und die Forderungen der Beschäftigten nach einer Neuordnung des Arbeitsmarktes mit guten Löhnen und Arbeitsbedingungen für alle, einer sichere und faire Rente mit flexiblen Ausstiegsmöglichkeiten und mehr Investitionen in die Zukunft.

Bereits im Vorfeld der Veranstaltung hatte Dr. Rainer Dulger, Präsident Arbeitgeberverband Gesamtmetall ein Grußwort an die IG Metall Heidelberg gerichtet. Herr Dr. Dulger führte aus: "Ich gratuliere der IG Metall Heidelberg ganz herzlich zu ihrem 125jährigen Jubiläum - zunächst einmal ganz persönlich als Heidelberger Bürger, dann als mittelständischer Familienunternehmer, der hier in der Region seinen Stammsitz und seine Wurzeln hat. Und schließlich gratuliere ich im Namen von Gesamtmetall."

Die Festveranstaltung fand im Rahmen der jährlichen Jubilarfeier der IG Metall Heidelberg statt. Die IG Metall Heidelberg ehrt im Jahr 2013 insgesamt 964 Jubilare. Darunter auch 40 Kolleginnen und Kollegen mit 60 jähriger Mitgliedschaft bei der IG Metall.