Fifty Fifty!
Die paritätische, also hälftige Finanzierung durch Versicherte und ihre Arbeitgeber ist traditionelles Merkmal der deutschen Sozialversicherungen. Für
die gesetzliche Krankenversicherung gilt das schon lange nicht mehr. Seit mehr als 10 Jahren zahlen Beschäftigte und Rentnerinnen und Rentner einen
höheren Beitragsanteil als die Arbeitgeber. Zunächst wurde ein Sonderbeitrag der Versicherten von 0,9 Prozent eingeführt.
Seit 2015 gilt ein allgemeiner Beitragssatz in Höhe von 14,6 Prozent, paritä5sch finanziert. Hinzu kommen kassenindividuelle Zusatzbeiträge ausschließlich für Versicherte. Die Arbeitgeberbeiträge wurden bei 7,3 Prozent des beitragspflichtigen Einkommens festgeschrieben, während Beschäftigte und Rentnerinnen und Rentner die Mehrkosten des Gesundheitssystems allein zu finanzieren haben.
Die Erhöhung der Zusatzbeiträge zum Jahresbeginn auf durchschnittlich 1,1 Prozent und aktuelle Prognosen, wonach sich der Zusatzbeitrag bis 2020 verdoppelt,haben kritische Debatten in Politik und Gesellschaft ausgelöst.
Die IG Metall lehnt den Bruch mit der paritätischen Finanzierung unverändert ab und bezieht eindeutig Position: Die ungerechten Zusatzbeiträge müssen
weg und die Parität muss her!
Die Empörung über die einseitige Belastung ist groß! Innerhalb kürzester Zeit wurde durch die Vertrauensleute der IG Metall Heidelberg zahlreiche
Unterschriften für die Rückkehr zur Parität gesammelt.