Erneut Warnstreik bei Daimler NDL in HD
Heidelberg, 21.06.17. Über 70 Beschäftigte und Auszubildende der Daimler Niederlassung haben sich am heutigen Morgen in Heidelberg Rohrbach zu einem Warnstreik versammelt, um den Forderungen der IG Metall nach fünf Prozent
mehr Entgelt und einer verbesserten Übernahme der Auszubildenden in der Tarifrunde im Kfz-Handwerk Nachdruck zu verleihen. Betriebsratsvorsitzender Bernhard Sauer und IG Metall-Gewerkschaftssekretär Marc Berghaus forderten die
Arbeitgeber auf ihr Angebot sowohl beim Entgelt und bei der Übernahme Ausgelernter deutlich nachzubessern. Die Beschäftigten hätten eine faire Beteiligung am Erfolg verdient und stünden klar hinter den Forderungen der
IG Metall. Eine Einigung sei überfällig.
Parallel dazu finden heute in Böblingen die dritten Verhandlungen statt. Auch vor dem Verhandlungslokal sind Aktionen geplant und die IG Metall erwartet mehr als 800 Beschäftigte aus Kfz-Betrieben in ganz
Baden-Württemberg.
In der Tarifrunde im Kfz-Handwerk fordert die IG Metall für die rund 55 000 Beschäftigten fünf Prozent mehr Geld für 12 Monate sowie bessere Regeln zur Übernahme Ausgelernter. Die Arbeitgeber haben bei der
zweiten Verhandlung eine zweistufige Erhöhung um insgesamt 3,9 Prozent bei 24 Monaten Laufzeit angeboten. Die Fortführung der tariflichen Übernahme-Regelung geschweige denn eine Verbesserung lehnen sie bisher ab.
Die bisherige Regelung zur befristeten Übernahme der Ausgebildeten ist zum 30. April 2017 ausgelaufen, die aktuellen Tarifverträge zu Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung endeten am 31. Mai. Anfang Juni legten deshalb
rund 1500 Beschäftigte an mehreren Tagen im Südwesten zeitweise die Arbeit nieder und unterstützten die Forderung der IG Metall.
Bundesweit haben sich im Juni bisher Tausende Beschäftigte aus Autohäusern und Kfz-Werkstätten an Warnstreiks und Aktionen beteiligt, in einigen Bezirken gab es bereits eine Einigung.
Letzte Änderung: 21.06.2017