Neue Warnstreiks im KFZ-Handwerk Ba-Wü

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20.06.2017 Verhandlungen gehen am Mittwoch in die dritte Runde. Beschäftigten machen Druck in den Betrieben. Auch in der Mercedes-Benz Niederlassung in Heidelberg wird es Warnstreiks geben.

Stuttgart / Heidelberg - Die dritte Verhandlung zwischen den Tarifparteien im hiesigen Kfz-Handwerk wird von massiven Warnstreiks begleitet. Vor dem Verhandlungslokal in Böblingen erwartet die IG Metall am morgigen Mittwoch mehr als 800 Beschäftigte aus Kfz-Betrieben in ganz Baden-Württemberg. IG Metall-Verhandlungsführer Martin Sambeth: "Die Beschäftigten zeigen den Arbeitgebern die Rote Karte. Sowohl beim Entgelt als auch bei der Übernahme von Ausgelernten muss die Gegenseite deutlich nachbessern."
Die IG Metall fordert für die rund 55 000 Beschäftigten im Kfz-Handwerk fünf Prozent mehr Geld für 12 Monate sowie bessere Regeln zur Übernahme Ausgelernter. Die Arbeitgeber haben bei der zweiten Verhandlung eine zweistufige Erhöhung um insgesamt 3,9 Prozent bei 24 Monaten Laufzeit angeboten. Die Fortführung der tariflichen Übernahme-Regelung geschweige denn eine Verbesserung lehnen sie bisher ab.
Die bisherige Regelung zur befristeten Übernahme der Ausgebildeten ist zum 30. April 2017 ausgelaufen, die aktuellen Tarifverträge zu Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung endeten am 31. Mai. Anfang Juni legten deshalb rund 1500 Beschäftigte an mehreren Tagen im Südwesten zeitweise die Arbeit nieder und unterstützten die Forderung der IG Metall.
"Morgen werden wir unseren Druck nochmal erhöhen", so Sambeth. "Statt Almosen fordern die Beschäftigten eine echte Wertschätzung ihrer Arbeit und real mehr im Geldbeutel. Außerdem muss das Thema Azubi-Übernahme geklärt werden."
Bundesweit haben sich im Juni bisher Tausende Beschäftigte aus Autohäusern und Kfz-Werkstätten an Warnstreiks und Aktionen beteiligt, in einigen Bezirken gab es bereits eine Einigung.

Letzte Änderung: 20.06.2017