Heidelberger Druck - Logistik gesichert

Logistik

18.05.2017 Bei den Heidelberger Druckmaschinen konnte mit einer tariflichen Regelung das Outsourcing der Logistik verhindert und Arbeitsplätze auf Jahre gesichert werden.

Nach schwierigen Verhandlungen konnte gestern die Verhandlungskommission der IG Metall ein vertretbares Ergebnis für den gesamten Logistikbereich und die betroffenen Teilbereiche des Welt Logistik Centrums am Standort Wiesloch/Walldorf erreichen.

Das Unternehmen hatte vor Wochen angekündigt das Logistik-Centrum an einen anderen Standort zu veränderten Arbeits- und Entlohnungsbedingungen verlegen zu wollen. Auch wurde die Vergabe der betriebsinternen Zulieferung an einen Dritten in Erwägung gezogen. Das Unternehmen hatte angekündigt mit der IG Metall und dem Betriebsrat über den Verbleib der Arbeitsplätze zu verhandeln, allerdings nur unter der Bedingung dass es zu einer Arbeitszeiterhöhung wie in der Logistikbranche und einer deutliche Entgeltabsenkung kommt.

Die betroffenen Kolleginnen und Kollegen, Betriebsrat und IG Metall hatten sich diesem Ansinnen der Arbeitgeberseite widersetzt. Viele Großbetriebe sind in der letzten Zeit mit ihren Logistikbereichen wenig zimperlich umgegangen. Outsourcing und Fremdvergabe sind hier an der Tagesordnung. Vor diesem Hintergrund war der Forderungskatalog der Geschäftsleitung mit Maßnahmen wie Outsourcing von Teilbereichen und die Fremdvergabe der gesamten Werkslogistik, sowie des Versands eine ernsthafte Bedrohung für die Arbeitsplätze.

In aktiver Zusammenarbeit zwischen den Kolleginnen und Kollegen, dem Betriebsrat und der IG Metall Heidelberg konnte trotz widriger Rahmenbedingungen alle rund 340 betroffenen Arbeitsplätze bei den Heidelberg Druckmaschinen gesichert werden.

In einer tariflichen Vereinbarung konnten folgende Eckpunkte vereinbart werden:

  • Bis zum 31.12.2021 erfolgt in den betroffenen Bereichen keine Fremdvergabe oder Ausgliederung, insofern sind betriebsbedingte Kündigungen für diesen Zeitraum ausgeschlossen.
  • Alle Kolleginnen und Kollegen verbleiben innerhalb der HDM-AG.
  • Zusätzlich wurde erreicht, dass bisher ausgegliederte kleinere Logistikbereiche wieder in die HDM AG zurückgeführt werden.
  • Alle Beschäftigten unterliegen auch zukünftig dem Tarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie.

Für die Arbeits- und Entgeltbedingungen aller Beschäftigten, die bereits heute in den betroffenen Bereichen arbeiten, gilt:

  • Keine Anrechnung bzw. Absenkung des bestehenden Entgelts. Die Entgelte bleiben weiter tarifdynamisch.
  • Die Anhebung der bezahlten Arbeitszeit auf Basis 35 Stunden-Woche wird in den betroffenen Bereichen auf den 01.07.2017 vorgezogen! Dies bedeutet eine Entgelterhöhung von ca. 3%. Für die Beschäftigten der Heidelberger Druckmaschinen AG gilt bis zum 01.04.2018 noch eine 34 Stunden Woche.
  • Die Arbeitszeit für die Beschäftigten in den betroffenen Bereichen erhöht sich ab dem 01.07.2017 auf 37,5 Stunden in der Woche.
  • Beschäftigte, die sich zum Stichtag 30.06.2017 in der tariflichen Alterssicherung befinden und Mitglied der IG Metall sind, erhalten einen zusätzlichen Tag Urlaub.
  • Alle Betriebsvereinbarungen gelten uneingeschränkt weiter.
  • Es wird ein zusätzliches Kontingent an Altersteilzeitmöglichkeiten für die Betroffenen zur Verfügung gestellt.

Für alle Beschäftigten, die ab dem 01.07.2017 in den betroffenen Bereichen neu eingestellt werden, gilt:

  • Entlohnung der Beschäftigten nach den Entgelten in der nach Metall- und Elektroindustrie auf Basis einer 35 Stunden Woche..
  • Das durchschnittliche Leistungsentgelt liegt bei 6%.
  • Die Arbeitszeit liegt bei 37,5 Stunden in der Woche. Zusätzlich werden 35 Stunden pro Jahr als Zeitschuld des Beschäftigten in ein Arbeitszeitkonto eingebucht.

In Abstimmungen haben sich die betroffenen Kolleginnen und Kollegen und die zuständige Tarifkommission mit großer Mehrheit für die Annahme des Verhandlungsergebnisses ausgesprochen.

Letzte Änderung: 18.05.2017