Der Antrag von Knorr-Bremse die Frist für die Übernahme des Konkurrenten Haldex zu verlängern, wurde von der schwedischen Börsenaufsicht genehmigt. Für Schweden ist dies das erste Mal, dass eine derartige Frist länger als neun Monate dauert. Haldex war zuvor von der Behörde um Stellungnahme gebeten worden und hatte keine Einwände gegen die Ausnahmeregelung geltend gemacht. Damit ist nächster entscheidender Termin Ende Juli. Denn die europäischen Kartellbehörden müssen innerhalb 35 Arbeitstagen nach Einreichung eines offiziellen Antrags auf Übernahme eine Entscheidung treffen. Ob dies allerdings wirklich deadline wird, bleibt fraglich. Der Haldex-Vorstand hat den Beschäftigten bereits mitgeteilt, ob die schwedische Börsenbehörde einen möglichen weiteren Antrag von Knorr-Bremse sogar über September bzw. 12 Monate hinaus genehmigen würde, wisse man nicht, da es einen solchen Fall noch nie gegeben habe.

Zu rechnen ist bei Knorr-Bremse mit allem. Ob man Haldex letztlich für 580 Millionen Euro kauft und fortführt oder Haldex nur möglichst lang schwächen und am ausgestreckten Arm verhungern lassen oder am Ende unter Berufung auf Kartellamts-Auflagen und im Zusammenspiel mit anderen Interessenten filetieren und zerlegen will - das wissen offensichtlich nur Milliardär und Knorr-Bremse-Eigner Heinz-Hermann Thiele, sein Vorstands-Vorsitzender Klaus Deller und ihre eingeweihten Anwälte und Berater.