Weihnachtsgeld - besser mit Tarifvertrag

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24.11.2016 Weihnachtsgeschenke, Gänsebraten, Kurzurlaub: Die Freude auf Weihnachten ist groß - aber auch teuer. Wer Weihnachtsgeld erhält, kann entspannt sein. Tarifbeschäftigte sind hier im Vorteil.

Die gute Nachricht zuerst: Mehr als die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland erhalten eine sogenannte Jahressonderzahlung des Arbeitsgebers - besser bekannt als Weihnachtsgeld. Das zeigt eine Onlineumfrage der Internetseite www.lohnspiegel.de, die vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung (WSI) durchgeführt wurde.

Die schlechte Nachricht ist: Die Chancen auf Weihnachtsgeld sind unterschiedlich. Entscheidend ist, ob in einem Unternehmen ein Tarifvertrag gilt - oder ob die Beschäftigten ohne Tarifbindung arbeiten müssen. In Betrieben mit Tarif erhalten 71 Prozent der Beschäftigten Weihnachtsgeld. In Betrieben ohne Tarif sind es nur 44 Prozent.

Gewerkschafter liegen vorne

Ebenfalls von großer Bedeutung ist, ob Beschäftigte Mitglied einer Gewerkschaft sind. 66 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder erhalten ein Weihnachtsgeld. Bei den Nichtmitgliedern sind es nur 53 Prozent.

Auch Beschäftigte mit einem befristeten Arbeitsvertrag haben schlechtere Chancen auf Weihnachtsgeld. Nicht einmal jeder zweite befristet Beschäftigte bekommt die Sonderzahlung (49 Prozent), bei unbefristet Beschäftigten sind es 56 Prozent.

Weihnachtsgeld

Welche Branchen am meisten zahlen

Die Höhe des Weihnachtsgelds unterscheidet sich je nach Branche erheblich. Kaum zu schlagen sind die Bankenbranche, die Süßwaren und die Chemieindustrie. Dort werden 95 bis 100 Prozent des Monatseinkommens gezahlt. Satte Zahlungen gibt es aber auch in der Metallindustrie, wo die Arbeitgeber überwiegend 55 Prozent eines Monatsentgelts überweisen.

In anderen von der IG Metall vertretene Branchen zahlen die Unternehmen oft noch mehr. Beispiel: In der Eisen- und Stahlindustrie Saarland und Ost gibt es sogar 110 Prozent des Monatsentgelts.

Letzte Änderung: 24.11.2016