Haldex

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05.08.2016 ZF steigt in das Bieterverfahren um den schwedischen Konzern ein

Nur zwei Wochen nach dem 440Millionen Euro schweren Angebot des Lkw-Achsenherstellers SAF-Holland aus Besenbach bei Aschaffenburg ist nun auch der Automobilzulieferer ZF in das Bieterverfahren für den schwedischen Haldex-Konzern eingestiegen. Wie bekannt wurde, bietet ZF rund 465Millionen Euro.

Was das für den Standort Heidelberg bedeutet kann in einem solch frühen Stadium noch nicht bewertet werden, sagt Michael Seis von der IG Metall in Heidelberg. Allerdings sind sich die Arbeitnehmervertreter sicher, dass dies eher als Chance bewertet werden kann. Mit einem neuen Eigentümer können vielleicht die notwendigen strategischen Entscheidungen für das Unternehmen und seine Ausrichtung am Markt getroffen und realisiert werden. Haben sich doch alle Entscheidungen des Haldex Konzerns in Vergangenheit so entwickelt, wie es die IG Metall und der Betriebsrat während der Standortauseinandersetzung in Heidelberg vor zwei Jahren prognostiziert hat.

Die Entwicklung in England ist ohne die Unterstützung aus Heidelberg kaum handlungsfähig. Auch hat sich der Personalbedarf in Heidelberg durch entsprechenden Abrufzahlen besser entwickelt als in Schweden zunächst angenommen. Die tariflich geregelte Standortsicherung bis Mitte 2018 und die darin festgelegte Mindestbeschäftigtenzahl von 108 werden aktuell überschritten. Wäre Haldex seinerzeit den Empfehlungen der IG Metall und des Betriebsrates gefolgt, hätten weniger Beschäftigte mit hohem betrieblichem Sachverstand abgebaut werden müssen und Kosten in erheblichem Umfang gespart werden können.

Vielleicht ist die Erkenntnis, dass den Standort Heidelberg eher zu stärken als zu schwächen enorme Chancen mit sich bringt, mit einem neuen Eigentümer leichter zu verwirklichen.

Letzte Änderung: 05.08.2016