Vereinzelt in der großen Masse
Unter dem Titel "Crowdworking: Gestaltungsaktivitäten der IG Metall" lud das
ZIMT-Netzwerk zu Abendveranstaltung ein. Referentin war Vanessa Barth vom IG Metall Vorstand.
Crowdworking ist für viele Arbeitnehmer in den USA eine Möglichkeit, durch kleine Arbeitsaufgaben als quasi Zweit- oder Drittjob zusätzliche Einkommen zu erzielen. Für manche ist dies aber auch die einzige Quelle,
ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Die Arbeitsaufgaben finden sie auf virtuellen Plattformen. Die Arbeitnehmer sind treten dabei vereinzelt auf, selten unter dem Klarnamen und kennen häufig die Firma gar nicht, für die sie
vermittelt über die Plattform gerade einen Auftrag abarbeiten. Viele Crowdworker schätzen an dieser Art zu arbeiten den Wegfall von langwierigen Fahrten zur Arbeit, die freie Zeiteinteilung oder nach langer Arbeitslosigkeit
einen Zugang zu Arbeit zu haben.
Natürlich ist Crowdworking nicht in den USA geblieben. Einer Untersuchung der Uni Kassel zufolge, gehören Deutschlands größere Unternehmen durchweg zu den Anbietern von Arbeit auf solchen Plattformen, also auch
Siemens, Daimler, VW und SAP. Und spätestens dies ist Grund genug für die IG Metall sich zu überlegen, was eine Gewerkschaft diesen Arbeitnehmern anbieten muss, damit eine Gewerkschaft für sie attraktiv ist. Eine
andere Aufgabe besteht darin, mit Betriebsräten der auftraggebenden Unternehmen über Gestaltungsmöglichkeiten zu reflektieren.
Im Anschluss berichtete Ulrike Zenke über den Stand der gewerkschaftlichen Initiativen zur Umsetzung von "Industrie 4.0" in Baden-Württemberg.
Der nächste ZIMT Termin findet am 19. Mai in Heidelberg statt.
Letzte Änderung: 13.03.2015