Fa. Schmitthelm Eckpunkte unterschrieben

13.12.2005 Fa.Schmitthelm Eckpunkte unterschrieben, die Schließung des Standortes konnte nur verzögert werden!

Eckpunktevereinbarung am 13. Dezember nachts gegen 2 Uhr von der Geschäftsleitung und dem Betriebsrat unterschrieben. Die Schließung des Standortes Heidelberg konnte nur verzögert werden.
Nach dreitägiger erfolgreicher Arbeitsniederlegung (nach dem Zurückbehaltungsrecht) der gesamten Belegschaft zur Bezahlung des Weihnachtsgeldes und für einen Sozialplan für alle Anfang Dezember, ging es jetzt in einer ganztägigen Betriebsversammlung darum, dass die Geschäftsleitung die Karten auf den Tisch legt. Der Betriebsrat forderte Auskunft über die Zukunft des gesamten Betriebes. Vor und nach der Betriebsversammlung fanden weitere Verhandlungen statt. Dabei wurde eingeräumt, dass der Standort Heidelberg bis 2007 geschlossen wird. Lediglich ca. 17 bis 40 Personen werden darüber hinaus an einem anderen Standort weiterbeschäftigt.
Ein Sozialplan für alle wurde ausgehandelt und unterschrieben. In der Verhandlungskommission waren: Herr Stöffler von der Geschäftsleitung, Herr Kunz von der Konzernleitung, Vorsitzender Prof. Schmidt vom Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz, die Betriebsräte Kollegen Thomas Dreher und Thomas Wenzel, der Gewerkschaftssekretär der IGM Heidelberg, Kollege Bernd Knauber und Rechtsanwalt Herr Dr. Mathias Helmke.
Durch das einheitliche und geschlossene Auftreten aller Kolleginnen und Kollegen konnte zumindest das Schlimmste verhindert werden. d.h., dass vor Weihnachten keine Kündigungen mehr ausgesprochen werden. Ab Januar 2006 sind dann zuerst 40 Kolleginnen und Kollegen von Kündigungen betroffen. Danach wird die Produktion verlagert und weitere Kündigungen ausgesprochen, bis 2007 nur noch die ca. 17 bis 40 übrig bleiben.
Obwohl die Belegschaft immer wieder gekämpft hat, konnte die Absicht der Firma, alles zu verlagern und den Standort zu schließen , nicht verhindert werden. Solidarisiert hatten sich mit Schreiben u.a. Betriebe wie EOS in Driedorf und Haldex (früher Graubremse) in Heidelberg. Aus Mannheim kam der Betriebsrat Kollege Wolfgang Alles, von Alstom zur Betriebsversammlung am Montag und überbrachte in einer Rede kämpferische Grüße.
Angekündigt wurde auf dieser Betriebsversammlung, dass es am Mittwoch, 14.12.05, eine Fahrt mit der gesamten Belegschaft und in drei Bussen nach Weilburg an der Lahn geben wird, um dort vor der Konzernzentrale der Günther-Gruppe zu demonstrieren. Diese Demonstration wurde abgesagt.
Gemeinsam haben Belegschaft, IG-Metall und Betriebsrat einen Sozialplan für alle erkämpft, für den der Konzern finanziell aufkommen muss. Dies war durch die Konstruktion einer eigenständigen GmbH (Fa. Schmitthelm) gesetzlich nicht vorgeschrieben.
Die Produktion wird nun nach Beuren und in die Slowakei verlagert. Trotz alledem, so die Meinung einiger Kolleginnen und Kollegen, jetzt wissen wir endlich wo wir dran sind. Und, ohne uns zu wehren, hätten sie uns nach der Salamitaktik immer wieder klammheimlich und ohne Sozialplan die Leute rausgeschmissen!

Anhang:

Betriebsversammlung

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Letzte Änderung: 21.03.2013