Gedenkfeier im Rathaus

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01.02.2010 Stadt gedenkt Opfer der Nazis

Seit Roman Herzog, damals Bundespräsident, den Tag der Befreiung des KZ Auschwitz durch die rote Armee zum bundesweiten Gedenktag ernannte, wird in zahlreichen Städten am 27. Januar der Opfer des Faschismus gedacht.
Im großen Rathaussaal sprach zu Beginn der Gedenkveranstaltung Herr Bürgermeister Gerner, in Vetretung des Herrn Oberbürgermeister Würzner. Er appellierte, dass niemals der Mantel des Schweigens, des Vergessens, über den brauen Terror gelegt werden darf, dass die Greueltaten ein Teil unseres kulturellen Gedächtnisses bleiben müssen.

Hauptredner des Abends war der Arzt und Professor an der Heidelberger Psychiatrie Herr Frank Brecht. Er hielt ein Plädoyer für das Anderssein. Er sprach nicht über den Widerstand der Gewerkschaften, aus politischen Parteien, konfessionellen Kreisen oder der Sinti und Roma und ihre Vernichtung. Er arbeitete die Greueltaten der Nazis an Behinderten auf. Der Vernichtung "unwertes Lebens" durch Euthanasie. Zur Erhaltung eines gesunden Volkskörpers, wurden über 400.000 Menschen sterilisiert, verstümmelt, zu Versuchen am lebeneden Objekt verwendet. Prof. Brecht verwies dabei auch auf die üble Rolle eines Teils der Heidlberger Ärzteschaft hin. Aber auch auf die zahlreichen willigen Helfer unseres Volkes, ohne die der Holocaust so nicht hätte stattfinden können.
Nicht wenige der etwa 100 Anwesenden waren starr vor Entsetzen.

Neben musikalischer Begleitung junger Menschen las Helga Knaute, " Mein Dasein ist ein einziger Anklageschrei", aus dem Gedicht "Zebra" des jüdischen Auschwitz Überlebenden Karl Schnog.

Ein Abend des Gedenkens und des Erinnerns, damit so schreckliches niemals wieder geschehe.

Letzte Änderung: 16.03.2013