Seniorennachmittag der IGM am 12.11.09

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29.11.2009 Über 130 Seniorinen/Senioren aus der Verwaltungsstelle HD trafen sich auf Einladung des Arbeitskreises Senioren um sich über das Thema Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht zu informieren.

Zwei Seiten der Medaille kann man die beiden Themen nennen, zu deren erstem - der Vorsorgevollmacht - Frau Michaela Kretzler von der Betreuungsbehörde der Stadt Heidelberg informierte.Nicht nur im fortgeschrittenen Alter ist es notwendig sich Gedanken darüber zu machen ,wer die Interessen einer volljährigen Person vertreten darf, und wer nicht. Dies kann bereits nach einem Unfall erforderlich werden, oder während einer schweren Erkrankung, immer dann wenn jemand nicht mehr in der Lage ist,seine Entscheidung zu äußern. Weder Ehegatten noch Eltern sind nämlich per Gesetz zur Interessenvertretung automatisch ermächtigt, es müsste erst das Amtsgericht jemanden einsetzen. Dies kann mittels der Vorsorgevollmacht vermieden werden. Ein Unterfall davon ist quasi die Betreuungsvollmacht, die, wenn keine Person des Vertrauens benannt werden kann, zumindest die Wünsche des Verfügenden festhält, wie er z.B. untergebracht werden will oder welche Lebensgewohnheiten wenn möglich beibehalten werden sollen.
Die Patientenverfügung in ihrer gerade vom Gesetzgeber seit 1.09.2009 festgelegten Fassung stellte Herr Bernhard Ortseifen vom Sozialdienst SKM Heidelberg dar. Er erläuterte zunächst, warum sie getrennt von der Vorsorgevollmacht abgegeben werden sollte - weil es nämlich z.B. die Bank nichts angeht, ob man und wie lange wiederbelebt werden will; dann, dass an sich die bisher empfohlenen Standards Inhalt des Gesetzes geworden seien und daher verbindlich von allen Handelnden im medizinischen Bereich beachtet werden müssten.
Beiden Themen gemeinsam ist, dass die entsprechenden Vollmachten schriftlich niedergelegt und im Ernstfall zugänglich werden müssen. Dafür wurde empfohlen eine Hinweiskarte in persönlichen Dokumenten sowie der Geldbörse zu deponieren.
Nach einer Fragerunde wurde bei Kaffee und Kuchen darüber diskutiert, was als nächstes Thema aufgegriffen werden soll und anschließend gemeinsam im persönlichen Gespräch die eine oder andere Begebenheit aus dem Gewerkschafterdasein wieder in Erinnerung gerufen wurde.
Der Vorsitzende des Arbeitskreises Senioren," Peter Merz" betonte in seinem Schlusswort nochmals das die IG.-Metall mit der Arbeit des Arbeitskreises sich auch um die Interessen der Mitglieder kümmert die nicht mehr im Arbeitsleben stehen.

Er schloss die Versammlung mit den Worten:
"Menschenwürdig alt werden heißt für uns:
- Auch die Jugend braucht eine Zukunft im Alter
- Rente muss zum Leben reichen, Schluß mit der Altersarmut und
Schluss mit der Rente mit 67
- menschenwürdig Alt werden bedeutet auch menschenwürdige,
fachgerechte und bezahlbare Pflege und auch menschenwürdig sterben
- Altengerechtes wohnen
- Gesundheit und aktiv im Alter
- Lebenslanges Lernen

Die neu gewählte Bundesregierung und die Politik ist gefordert hier tätig zu werden.
Mit diesen und weiteren Themen wird sich der Arbeitskreis im neuen Jahr befassen.Mit der heutigen Versammlung haben wir bewiesen das wir auf dem richtigen Weg sind. Dank an dieser Stelle auch an die Referenten und die Gute Zusammenarbeit mit der Betreuungsbehörde der Stadt Heidelberg.
Interessierte IG.-Metall Mitglieder sind uns willkommen, auch im Alter aktiv bleiben und nicht abseits stehen, das ist das Gebot der Stunde.

Letzte Änderung: 16.03.2013