Hartz IV trotz Arbeit

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06.01.2008 Eine humane Gesellschaft muss dafür Sorge tragen, dass man von seiner Arbeit auch Leben kann.

Eine neue Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes zeigt, dass die Zahl der hilfsbedürftigen Arbeitnehmer im Jahr 2007 um mehr als ein Drittel auf 1,3 Millionen gestiegen ist. Zum Vergleich: 2005 - also vor Beginn des Aufschwungs - waren nur rund 950.000 Arbeitnehmer auf Hartz IV angewiesen.

Immer häufiger müssen Menschen diesen Zeitjob aus Geldnot ausüben, um den niedrigen Verdienst aus der Haupttätigkeit aufzubessern. Eine zweite Gruppe benutzt den Nebenverdienst aber auch als steuerfreies Extra-Taschengeld. Steuerfreiheit und die niedrigere Belastung mit Sozialabgaben haben die finanzielle Attraktivität der Nebenjobs erhöht. Für die Arbeitgeber rechnen sich die Nebenjobs bis 400 Euro, denn die Arbeitskosten sind deutlich geringer als für Vollzeitjobs. Damit werden sie aber schnell zum Einfallstor für Niedriglöhne und gefährden zusätzliche reguläre Jobs.

Ziel einer zukünftigen Arbeitsmarktpolitik muss es sein, dass die Menschen mit ihrer Arbeit auch davon Leben können, ohne dass sie auf weitere Jobs angewiesen sind.

Letzte Änderung: 18.03.2013