Tarifkommission zur Tarifrunde 2007

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06.12.2006 Die Metaller plädieren für deutlich höhere Löhne um die Binnennachfrage zu stärken.

"Die IG Metall Baden-Württemberg geht selbstbewusst und optimistisch in die Tarifrunde 2007", so Bezirksleiter Jörg Hofmann heute (6.12.2006) nach der Sitzung der Großen Tarifkommission in Sindelfingen.

Das Gremium bewertet das wirtschaftliche Umfeld wenige Wochen vor dem Start der nächsten Entgeltverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie klar positiv. Hofmann: "Produktivität rauf, Umsätze rauf, Gewinne explodiert und trotzdem predigen Arbeitgeber und Wissenschaftler auch für die Zukunft Lohnzurückhaltung. Da kann ich nur sagen: die Menschen können rechnen und sie sehen, dass der Aufschwung bisher nicht in ihren Geldbeuteln angekommen ist. Das wollen wir ändern".

Die Metaller plädieren deshalb für deutlich höhere Löhne um die Binnennachfrage zu stärken. "Bisher wird die Konjunktur fast ausschließlich vom Export getragen. Wir müssen unsere Wirtschaft aber auch gegen eine mögliche Abschwächung der Weltkonjunktur absichern. Deshalb ist es wichtig die Einkommen zu stärken und die wirtschaftliche Entwicklung im Inland zu stabilisieren".

Vor dem Hintergrund rasant steigender Gewinne der Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie und seit Jahren sinkender Reallöhne und fallender Lohnstückkosten sieht die Tarifkommission Spielraum für eine Forderung oberhalb der fünf Prozent aus der letzten Tarifrunde. Deutlich eingefordert wurde in der Grossen Tarifkommission eine Konzentration auf die Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen.

Auch die durch die Entgeltabkommen nicht erfassten Studierenden an den Berufsakademien sollen aktiv in die anstehende Tarifauseinandersetzung einbezogen werden. "Ein vom Einkommen der Eltern unabhängiger Zugang zur beruflichen Erstausbildung muss auch für sie gelten. Die Studiengebühren von 500 Euro pro Semester sollen deshalb ab Herbst 2007 die Arbeitgeber zahlen", heißt es in einer Entschließung.

Die Tarifkommission will Ende Januar 2007 über ihre Forderungsempfehlung an den Vorstand der Gewerkschaft entscheiden. Der konkrete Forderungsbeschluss ist für Ende Februar 2007 zu erwarten, die Tarifverträge laufen Ende März aus, die Friedenspflicht endet am 28. April 2007.

Letzte Änderung: 21.03.2013